22. Spieltag: Showdown um den letzten Play-off-Platz-header

22. Spieltag: Showdown um den letzten Play-off-Platz



Der Showdown steigt am 22. und damit letzten Spieltag: Mit dem ASV Grünwettersbach, dem TTC Neu-Ulm und dem TSV Bad Königshofen hoffen am Sonntag noch drei Teams auf die Teilnahme an den Play-offs der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Zwischen dem 1. FC Saarbrücken TT und Borussia Düsseldorf kommt es zum Duell amtierender Meister gegen Rekordmeister.

1. FC Saarbrücken TT – Borussia Düsseldorf

Form: Die Teilnahme an den Play-offs ist dem 1. FC Saarbrücken TT bereits seit dem 18. Spieltag nicht mehr zu nehmen. Neun von bislang zehn Rückrunden-Spielen in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gewann der amtierende Deutsche Meister und sicherte sich damit die Platzierung in den Top vier. Gegen Borussia Düsseldorf geht es für den FCS nun im Fernduell mit Ochsenhausen um den zweiten Platz, der in einem entscheidenden dritten Halbfinal-Spiel das Heimrecht bringen würde. Düsseldorf dagegen hat mit 38:4 Punkten den ersten Rang seit geraumer Zeit sicher und wird gespannt die Parallelspiele verfolgen, in denen der Gegner für die Play-offs ermittelt wird.

Besonderes: Bereits 31 Spiele bestritt Borussia Düsseldorf wettbewerbsübergreifend in dieser Saison und war dabei erst zweimal zu bezwingen. Und zwar unter anderen vom kommenden Gegner: Das Hinspiel in der TTBL entschied der 1. FC Saarbrücken TT mit 3:0 für sich, unter anderem dank eines 3:0-Erfolgs von Patrick Franziska gegen Timo Boll. In der Champions League dagegen behielt Düsseldorf im deutsch-deutschen Finale die Oberhand gegen den FCS und gewann 3:1 – nicht ausgeschlossen ist, dass es zu dieser Paarung auch im TTBL-Finale kommen wird.

Statement: „Das ist für uns ein willkommener Test gegen eine Top-Mannschaft, bevor es in die Play-off-Runde geht. Wie immer entscheiden wir erst kurz vorher, wer spielt, und machen das auch davon abhängig, wer noch Matchpraxis braucht.“ (Andreas Preuß, Manager Borussia Düsseldorf)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 32,9 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 38,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 1:3 (36,4 %)

TTC Neu-Ulm – TSV Bad Königshofen

Form: Insbesondere zu Hause ist der TTC Neu-Ulm eine Macht: Fünf Siege sammelten die Schwaben bislang in der Rückrunde, allesamt daheim – so auch zuletzt gegen Grenzau und Fulda (jeweils 3:0). Da die weiteren fünf Rückrundenpartien allerdings verloren wurden, verspielte der TTC die ehedem komfortable Ausgangslage im Kampf um die Play-offs. Ebenfalls fünf Siege in der Rückrunde gab es für den TSV Bad Königshofen, der auf Rang sechs steht und ebenfalls noch auf den Sprung auf Platz vier hoffen darf.

Besonderes: Zwei Teams, ein Ziel: Sowohl Neu-Ulm als auch Bad Königshofen dürfen vor dem letzten Hauptrunden-Spieltag noch von der Teilnahme an den Play-offs träumen, haben dabei aber unterschiedliche Ausgangskonstellationen. Gleich ist: Beide brauchen einen Sieg, beide sind auf eine Niederlage Grünwettersbachs im Parallelspiel gegen Mühlhausen angewiesen. Verschieden ist: Während Neu-Ulm bei der genannten Konstellation unabhängig von der Höhe der Ergebnisse auf Rang vier vorrücken würde, muss Bad Königshofen auch in Sachen Spielverhältnis aufholen. Aktuell liegen die Unterfranken fünf Spiele hinter Grünwettersbach, brauchen also mindestens ein 3:1 gegen Neu-Ulm.

Statement: „Es wird ein weiteres hartes Spiel in einer unglaublichen Saison. Trotz der Pandemie und der damit verbundenen Restriktionen war die Spielzeit unheimlich stark und umkämpft – und das bis zum letzten Spiel. Wir haben immer noch Chancen auf die Play-offs und wollen natürlich unsere Aufgabe am Sonntag lösen. Persönlich versuche ich alles, meine jüngste Verletzung hinter mir zu lassen, um dem Team bestmöglich zu helfen.“ (Tiago Apolonia, TTC Neu-Ulm)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 76,7 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 32,3 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (31,3 %)

ASV Grünwettersbach – Post SV Mühlhausen

Form: Die beste Saison seiner TTBL-Geschichte hat der ASV Grünwettersbach schon jetzt sicher, nun lockt der ganz große Coup: Mit einem Sieg gegen den Post SV Mühlhausen würden die Badener erstmals die Qualifikation für die Play-offs schaffen. Sogar eine 1:3-Niederlage würde reichen, sollte Bad Königshofen im Parallelspiel mit 3:1 oder 3:2 gegen den TTC Neu-Ulm gewinnen. Aus den vergangenen vier Partien holte der ASV allerdings nur einen Sieg, zuletzt gab es ein 2:3 in Düsseldorf. Keine Chance mehr auf Platz vier hat der Post SV Mühlhausen, der in Sachen Spielverhältnis zu weit entfernt ist. Dennoch wollen die Thüringer noch mal einen Sieg holen, um die Saison gegebenenfalls erneut als Tabellenfünfter zu beenden. Zuletzt unterlag auch der Post SV in Düsseldorf (1:3).

Besonderes: Mit einem Sieg wäre alles klar für Grünwettersbach im Rennen um die Play-offs. Und ein Blick in die Historie zeigt: Der Post SV Mühlhausen scheint dem Tabellenvierten zu liegen. Elfmal hat es das Duell der beiden Teams bislang in der TTBL gegeben, dabei verbuchte Grünwettersbach achtmal das bessere Ende für sich. Im Hinspiel holte der ASV ein 3:1 am Kristanplatz, ebenso in der Vorsaison, während dagegen das Heimspiel mit 0:3 verloren wurde.

Statement: „So eine enge Tabellenkonstellation gab es schon lange nicht mehr in der TTBL. Die Entscheidung fällt am letzten Spieltag, und wir haben alles in unserer eigenen Hand. Deswegen müssen wir einfach versuchen, dieses sehr wichtige und wohl auch sehr enge Spiel für uns zu entscheiden und die Play-off-Teilnahme zu schaffen.“ (Dang Qiu, ASV Grünwettersbach)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 54,2 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 37,9 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:2 (21,8 %)

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF Liebherr Ochsenhausen

Form: Maximal Platz sieben ist zum Saisonabschluss für den TTC Schwalbe Bergneustadt noch drin, dennoch werden die Oberberger am Sonntag alles geben, um die Saison zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen. Bislang reichte es zu drei Siegen in der Rückrunde, zuletzt gab es ein 3:2 gegen Grenzau. Für die TTF Liebherr Ochsenhausen könnte sich dagegen am Sonntag noch die Chance auf Platz zwei bieten, der in einem entscheidenden dritten Play-off-Duell gegen Saarbrücken das Heimrecht bringen würde. Und auch die Form stimmt: Ochsenhausen darf auf fünf Siege in Serie zurückblicken, darunter Erfolge gegen Düsseldorf, Grünwettersbach und Neu-Ulm.

Besonderes: Ausgesprochen gute Erinnerungen dürfte Kanak Jha mit dem Hinspiel verbinden: Beim 3:0-Sieg Ochsenhausens gelang dem 20-Jährigen sein zweiter TTBL-Einzelsieg für die TTF und sein bislang wohl bestes Spiel. Gegen Benedikt Duda holte Jha ein 3:0. Mit seiner ersten Saison für Ochsenhausen dürfte der Weltranglisten-30. dennoch nicht zufrieden sein, aktuell steht er bei einer 4:14-Einzelbilanz. Denn nach dem Sieg gegen Duda folgten nur noch zwei weitere, und zwar gegen Rares Sipos (3:2) und Danny Heister (3:0).

Statement: „Normalerweise sind wir krasser Außenseiter, aber der Ausgang hängt auch davon ab, in welcher Besetzung Ochsenhausen antreten wird. Wir hoffen, dass wir noch einmal eine Leistung wie im Pokal abrufen können.“ (Heinz Duda, Manager TTC Schwalbe Bergneustadt, gegenüber Oberberg Aktuell)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 11,9 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 23,2 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 0:3 (36,6 %)

TTC OE Bad Homburg – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Form: Der TTC OE Bad Homburg wartet noch immer auf den zweiten Sieg in der TTBL und den ersten in der Rückrunde – und hat sich diesen nun zum Saisonabschluss für das Hessenderby vorgenommen. Zuletzt gab es eine 1:3-Niederlage gegen Bremen. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell wird die Spielzeit auf Platz zehn beenden, in der Rückrunde gelang erst ein Sieg. Inzwischen warten die Osthessen seit neun Partien auf einen Erfolg, zuletzt gab es ein 0:3 gegen Neu-Ulm.

Besonderes: Auf ein Hessenderby hatte die TTBL lange warten müssen, in dieser Saison ist es dank des Aufstiegs des TTC OE Bad Homburg wieder so weit. Am Sonntag kommt es zum zweiten Mal zum Kräftemessen zwischen dem Team aus dem Taunus und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, der das Hinspiel mit 3:1 gewonnen hatte. Zuvor hatte es acht Jahre lang kein Hessenderby gegeben – nämlich seit dem Rückzug der TG Hanau nach der Saison 2011/12. Fuldas Bilanz in Hessen-internen Duellen seit der TTBL-Rückkehr 2005 kann sich sehen lassen: Gegen Hanau steht eine 5:1-, gegen den TTV Gönnern eine 6:2-Bilanz.

Statement: „Auch wenn wir auswärts spielen, wir wollen einen klaren Sieg und die Saison mit einem Erfolg beenden. Die Freude auf die neue Runde ist schon jetzt groß, wir wollen angreifen.“ (Claus-Dieter Schad, Vize-Präsident TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, gegenüber Osthessen-News)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 11,3 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 22,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 0:3 (38,3 %)

SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau

Form: Für beide Teams geht es am letzten Spieltag um nicht mehr allzu viel. Der SV Werder Bremen gewann zwar sechs der jüngsten acht Partien, hat aber dennoch keine Chance mehr auf Platz vier. Maximal Rang sechs ist, je nach Verlauf der Sonntags-Partien, für die Hanseaten noch drin. Keine tabellarische Verschiebung wird es mehr für den TTC Zugbrücke Grenzau geben, der die Spielzeit als Elfter beenden wird, den Klassenerhalt aber aufgrund der Annullierung der Saison in der 2. Bundesliga sicher hat. Immerhin drei Siege glückten dem Team aus dem Brexbachtal bislang in der Rückrunde.

Besonderes: Abschied nehmen ist am Montag beim TTC Zugbrücke Grenzau angesagt, der Verein vollzieht erneut einen Umbruch: Lediglich Cristian Pletea wird auch in der kommenden Saison für den sechsmaligen Deutschen Meister spielen; Robin Devos, Aleksandar Karakasevic und Ioannis Sgouropoulos verlassen dagegen den Verein. Neu verpflichtet wurden Patrick Baum, Wu Jiaji und Nils Hohmeier. Mit Slobodan Grujic anstelle von Colin Heow kommt zudem ein neuer Trainer. Kontinuität herrscht dagegen beim SV Werder Bremen: Am Montag gab der Verein die Vertragsverlängerungen mit Kirill Gerassimenko, Hunor Szöcs und Marcelo Aguirre bekannt. Mattias Falck hatte bereits im vergangenen Jahr bis 2022 unterschrieben.

Statement: „Bremen ist eine stark besetzte Mannschaft, die unglaublich schwer zu schlagen ist. Wir können aber befreit aufspielen, da das Spiel keine Auswirkungen mehr hat auf die Konstellation in der Tabelle. Und grundsätzlich gehen wir in jedes Spiel mit dem Ziel, etwas zu holen. Warum also nicht auch in Bremen? Wir alle wollen mit einem möglichst positiven Ergebnis aus dieser schweren Saison herausgehen.“ (Colin Heow, Trainer TTC Zugbrücke Grenzau)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 92,5 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 17,8 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:0 (39,9 %)

Der 22. Spieltag in der Übersicht

Sonntag, 21. März, 15 Uhr
1. FC Saarbrücken TT – Borussia Düsseldorf
TTC Neu-Ulm – TSV Bad Königshofen
ASV Grünwettersbach – Post SV Mühlhausen
TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF Liebherr Ochsenhausen
TTC OE Bad Homburg – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Montag, 22. März, 19 Uhr
SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau

Alle Partien sehen Sie wie gewohnt live und in HD im TTBL-TV und auf Tischtennis-Deutschland.TV.

* Weitere Informationen zu den von Data Analyst Tim Scheffczyk (M. Sc. VWL) ermittelten Werten finden Sie hier

Beitragsbild oben: Dang Qiu vom ASV Grünwettersbach (Foto: BeLa Sportfoto)