9. Spieltag: Der Rekordmeister empfängt den Meister-header

9. Spieltag: Der Rekordmeister empfängt den Meister



Mit einem Spitzenspiel startet die Tischtennis Bundesliga (TTBL) in einen heißen Winter. Am Sonntag bekommt es Borussia Düsseldorf mit dem 1. FC Saarbrücken TT, zudem stehen am 9. Spieltag mit den Partien SV Werder Bremen gegen TTC Neu-Ulm und TTC Schwalbe Bergneustadt gegen Post SV Mühlhausen zwei Duelle potenzieller Play-off-Teilnehmer an. Bereits am Samstag steigt das Hessenderby zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und dem TTC OE Bad Homburg.

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC OE Bad Homburg

Form: Der Zehnte der Vorsaison empfängt den Aufsteiger zu einem möglicherweise richtungweisenden Spiel im Kampf um den Klassenerhalt in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Dabei hat der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell den deutlich besseren Saisonauftakt erwischt: Dank überraschenden Siegen gegen Bremen (3:2) und Saarbrücken (3:2) stehen die Osthessen mit 4:8 Punkten auf Platz acht. Teuer verkauft hat sich zwar auch Bad Homburg, ging dabei aber stets leer aus. Mit 0:12 Zählern ist das Team aus dem Taunus derzeit das Liga-Schlusslicht.

Besonderes: Erstmals kommt es am morgigen Samstag in der TTBL zum Hessenderby zwischen Fulda und Bad Homburg. Daher hat sich der Hessische Rundfunk (hr) angekündigt, der im Rahmen der Sendung heimspiel! einen viertelstündigen Beitrag zum Spiel bringt. Wer also um 13.30 Uhr keine Zeit hat, den Live-Stream zu sehen, schaltet ab 17.15 Uhr den hr ein. In der Hessenschau soll es zudem ein Porträt über Quadri Aruna geben.

Statement: „Zwei wichtige Spiele liegen vor uns. Am Samstag gegen Bad Homburg, die Woche drauf dann gegen Grenzau. Da wollen wir unbedingt punkten. Wenn uns das gelingt, habe ich wenig oder keine Angst mehr, dass wir absteigen könnten.“ (Fan Bo Meng, Spieler des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, im Interview der Fuldaer Zeitung)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 88,7 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 22,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:0 (38,3 %)

SV Werder Bremen – TTC Neu-Ulm

Form: Sowohl der SV Werder Bremen als auch der TTC Neu-Ulm waren vor der Saison als Kandidaten auf die Play-off-Teilnahme gehandelt worden. Bislang hat nur Neu-Ulm diesen Ruf bestätigen können: Die Schwaben haben sich mit 10:4 Punkten zunächst auf Platz zwei gesetzt, verloren zuletzt allerdings zweimal in Serie, nämlich in Bergneustadt (1:3) und gegen Düsseldorf (0:3). Bremen dagegen findet sich mit 6:8 Punkten derzeit nur auf Rang acht wieder, hatte mit Bergneustadt (0:3), Ochsenhausen (0:3) und Düsseldorf (0:3) allerdings auch ein schweres Auftaktprogramm. Zudem gab es eine Niederlage gegen Fulda (2:3).

Besonderes: Zweimal trafen Bremen und Neu-Ulm bislang aufeinander, jeweils ging es ins Doppel, jeweils mit dem besseren Ende für Werder. Für Vergleiche taugt diese Statistik allerdings nur bedingt. Denn während die Hanseaten mit unverändertem Kader in die Saison gegangen sind, baute Neu-Ulm das Team bekanntlich fast vollständig um. Nicht mehr für den TTC spielt daher Abdel-Kader Salifou, der mit zwei 3:2-Siegen in der vergangenen Saison zum Angstgegner von Mattias Falck geworden war. Bereits angekündigt hat TTC-Trainer Dmitrij Mazunov in der Augsburger Allgemeinen, dass Hao Shuai am Sonntag nicht zum Einsatz kommen wird.

Statement: „Wir freuen uns sehr auf das Spiel gegen Neu-Ulm. Fast fünf Wochen hatten wir jetzt kein Spiel, dafür aber genügend Zeit, um uns vorzubereiten. Daher denke ich, dass wir in einer guten Verfassung sind. Wir sind positiv gestimmt – denn wenn wir gewinnen, sind wir zurück im Kampf um die Play-offs!“ (Hunor Szöcs, Spieler des SV Werder Bremen)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 3,3 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 12,0 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 1:3 (46,2 %)

TTF Liebherr Ochsenhausen – ASV Grünwettersbach

Form: Die Bilanz der TTF Liebherr Ochsenhausen ist, Stand Freitagnachmittag, noch makellos. Knüpft der Double-Gewinner von 2019 an die bisherigen drei Auftritte an und lässt am Freitagabend gegen den TSV Bad Königshofen und am Sonntag gegen den ASV Grünwettersbach weitere Siege folgen, setzt er sich erst einmal in den Play-off-Rängen fest. Die Badener haben sich aber ihrerseits in oberen Tabellenregionen etabliert. Zwar gab es zuletzt beim 2:3 in Bergneustadt und beim 1:3 in Bad Königshofen Rückschläge. Dennoch steht der ASV derzeit mit 8:6 Punkten auf Rang fünf.

Besonderes: Das jüngste Duell der beiden Teams liegt inzwischen fast elf Monate zurück – und dürfte für immer in der Vereinshistorie des ASV Grünwettersbach festgeschrieben sein. Im Liebherr Pokal-Finale 2019/20 behaupteten sich die Badener im vergangenen Januar mit 3:2 und errangen damit erstmals den Deutschen Tischtennis-Pokal. Auch in der neuen Saison könnte es im Pokal-Finale zu diesem Duell kommen: Während Grünwettersbach im Halbfinale am 9. Januar 2021 auf Borussia Düsseldorf trifft, spielt Ochsenhausen zeitgleich gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt. Alle Informationen zur Ansetzung des Liebherr Pokal-Finals lesen Sie hier.

Statement: „Nach vier Wochen Pause geht es für uns wieder los, und wir haben nun acht Spiele in 28 Tagen. Simon Gauzy und Kanak Jha sind gesund aus der Bubble in China zurück nach Ochsenhausen gekommen. Samuel Kulczycki und Maciej Kubik haben die Zeit gut genutzt und sehr gut trainiert. Daher sind wir gut vorbereitet und freuen uns, dass es jetzt in der Tischtennis Bundesliga weitergeht.“ (Yong Fu, Trainer der TTF Liebherr Ochsenhausen)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 86,5 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 23,3 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (40,7 %)

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT

Form: Viel besser könnte die Form von Borussia Düsseldorf kaum sein. Der Rekordmeister ist in der neuen Saison noch ungeschlagen, führt die TTBL mit 16:0 Punkten an und erreichte im Deutschen Tischtennis-Pokal das Halbfinale. Gerade einmal zwei Einzel hat die Borussia bislang abgeben müssen. Zudem distanzierten Timo Boll und Co. jüngst den ersten Verfolger, beim TTC Neu-Ulm gab es ein 3:0. Der Motor des 1. FC Saarbrücken TT stottert dagegen noch, mit 6:8 Punkten kämpft der amtierende Deutsche Meister um den Anschluss an die Play-off-Ränge und kassierte bereits so viele Niederlagen wie in der gesamten vergangenen Saison.

Besonderes: Die Saarbrücker Mannschaft wird am Sonntag erstmals von Wang Zhi betreut. Der 43-Jährige folgt beim Titelverteidiger auf Slobodan Grujic, dessen Vertragsauflösung die Saarländer vor zwei Wochen bekannt gegeben haben, und übernimmt das Team vorerst bis Saisonende. Wang lebt seit mehr als 20 Jahren in Deutschland und war selbst als Spieler in der 2. Bundesliga aktiv, wo er unter anderem mit Dmitrij Mazunov zusammenspielte. Neben seiner Tätigkeit für den FCS ist Wang zudem als Trainer für den Saarländischer Tischtennisbund tätig und arbeitete zuvor unter anderem bereits für die Damen-Bundesliga-Mannschaft der Homberger TS.

Statement: „Saarbrücken steht unter Druck. Zwei ihrer Spieler waren bei den Turnieren in Asien aktiv und sind erst seit Kurzem zurück, darum wissen wir nicht, wo sie stehen. Dagegen sind wir voll im Saft, haben gut trainiert und freuen uns auf ein hochkarätiges Spiel vor der Champions League in Düsseldorf. Es ist immer schön, schwere Wettkämpfe auf so hohem Niveau zu haben. Wir gehen zuversichtlich an die Sache heran, brauchen uns nicht zu verstecken und können im Moment gegen jede Mannschaft gewinnen.“ (Danny Heister, Trainer von Borussia Düsseldorf)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 67,1 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 38,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (36,4 %)

TSV Bad Königshofen – TTC Zugbrücke Grenzau

Form: Hopp oder top heißt es am Sonntag für den TSV Bad Königshofen. Vorbehaltlich des Spiels gegen Ochsenhausen am Freitagabend stehen die Unterfranken mit 4:10 Punkten auf dem zehnten Platz – und müssten sich folglich im Falle einer Niederlage gegen den TTC Zugbrücke Grenzau sogar Sorgen um den Klassenerhalt machen. Grenzau nämlich ist mit 0:12 Punkten derzeit Vorletzter und will endlich punkten, um wieder den Anschluss an das Tabellenmittelfeld herzustellen und zudem insbesondere Schlusslicht TTC OE Bad Homburg möglichst weit zu distanzieren.

Besonderes: Ein Blick in die Statistik zeigt: Gegen Grenzau ist Bad Königshofen eindeutig favorisiert. In sechs Duellen seit dem Aufstieg des TSV in die TTBL 2017 haben die Unterfranken keine der Begegnungen mit dem TTC verloren. In der vergangenen Saison setzte sich Bad Königshofen 3:0 und 3:2 gegen den sechsmaligen Deutschen Meister durch.

Statement: „Bad Königshofen steht derzeit relativ weit hinten in der Tabelle, hat für mich aber klares Potenzial für eine bessere Platzierung. Bastian Steger ist ein sehr erfahrener Spieler, der eine große Verstärkung ist, wenn er mitspielt. Wir werden uns überraschen lassen müssen, mit welcher Aufstellung Bad Königshofen ins Spiel geht. In jedem Fall werden wir unser Bestes geben müssen, wenn wir dort eine Chance haben wollen.“ (Colin Heow, Trainer des TTC Zugbrücke Grenzau)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 87,2 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 23,8 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (35,8 %)

TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen

Form: Der TTC Schwalbe Bergneustadt ist auf dem besten Weg, sich für einen Platz in den Play-offs in Stellung zu bringen. 10:4 Punkte holten die Oberberger in ihren ersten sieben Partien und stehen damit vorerst auf dem dritten Tabellenrang. Zu bezwingen war Bergneustadt bislang lediglich von Düsseldorf (0:3) und Saarbrücken (0:3). Eine Niederlage mehr musste der Post SV Mühlhausen einstecken, der mit 8:6 Punkten auf dem vierten Rang steht. Zuletzt glückte beiden Teams ein Sieg: Bergneustadt gewann vor zwei Wochen mit 3:1 gegen Neu-Ulm, Mühlhausen am vergangenen Sonntag mit 3:1 gegen Bad Königshofen.

Besonderes: Besonders heiß auf einen Sieg dürfte am Sonntag Steffen Mengel sein. Der 32-Jährige spielte von 2014 bis 2018 für Bergneustadt, ehe sein Vertrag nach Verletzungspause und Formtief nicht verlängert wurde und der Wechsel nach Mühlhausen folgte. „Gegen uns ist er immer besonders motiviert und will zeigen, dass wir damals einen Fehler gemacht haben“, sagte TTC-Teamchef Heinz Duda gegenüber Oberberg Aktuell über Mengel, der beim Post SV zurück zu alter Stärke gefunden hat und in der aktuellen Saison bei einer 5:3-Bilanz steht.

Statement: „Es ist ein Spiel, in dem es für beide Mannschaften um viel geht. Dank der jüngsten Siege haben wir großes Selbstvertrauen. Aber Bergneustadt ist natürlich eine starke Mannschaft, die zu Hause nur sehr schwer zu schlagen ist. Trotzdem haben wir dort in der Vergangenheit bereits gewonnen – und ich bin zuversichtlich, dass uns das am Sonntag erneut gelingt.“ (Ovidiu Ionescu, Spieler des Post SV Mühlhausen)

Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 51,1 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 38,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (21,0 %)

Das Tischtennis-Wochenende in der Übersicht

Freitag, 27. November, 19 Uhr
TTF Liebherr Ochsenhausen – TSV Bad Königshofen
Zur Vorschau

Samstag, 28. November, 13.30 Uhr
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC OE Bad Homburg

Sonntag, 29. November, 15 Uhr
SV Werder Bremen – TTC Neu-Ulm
TTF Liebherr Ochsenhausen – ASV Grünwettersbach
Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT
TSV Bad Königshofen – TTC Zugbrücke Grenzau
TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen

 

Alle Partien des 9. Spieltags sehen Sie wie gewohnt live und in HD im TTBL-TV und auf Tischtennis-Deutschland.TV.

* Weitere Informationen zu den von Data Analyst Tim Scheffczyk (M. Sc. VWL) ermittelten Werten finden Sie hier

Beitragsbild oben: Patrick Franziska vom 1. FC Saarbrücken TT (Foto: BeLa Sportfoto)