Am Ende half dem TV 1879 Hilpoltstein auch die gelbe Wand nichts. Nach vorne geschrien von rund 250 Fans aus Mittelfranken unterlag der Zweitligist dem Titelverteidiger Borussia Düsseldorf im Halbfinale des Final Four 2017 mit 0:3. Dabei hätte Alexander Flemming beinahe für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Gegen Kristian Karlsson lag Hilpoltsteins Nummer eins bereits aussichtslos mit 0:2 zurück: "Ich dachte mir: Schlimmer wird's nimmer. Dann hat sich die Handbremse irgendwie gelöst". Und wie: Plötzlich stand es 2:2 und Karlsson musste kämpfen. "Am Anfang war er ziemlich langsam, ist dann aber immer schneller geworden", musste der Schwede anerkennen.
Aus der knappen Führung machte Stefan Fegerl gegen Petr David eine komfortable. Doch auch Fegerl hatte das Glück auf einer Seite, als er mit einem doppelten Netzroller Davids Satzball im zweiten Durchgang abwehren konnte. Düsseldorfs Topstar Timo Boll ließ im dritten Einzel anschließend keine Spannung mehr aufkommen.
Düsseldorfs Gegner im Endspiel des Lieberr Pokal-Finales vor 3.100 Zuschauern in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm ist der 1. FC Saarbrücken TT. Die Saarländer setzten sich im zweiten Halbfinale mit 3:0 gegen den Post SV Mühlhausen durch. Klingt deutlich. "Das war es aber nicht", sagte FCS-Trainer Slobodan Grujic. "Wir wussten, dass uns ein schweres Spiel bevorsteht. Am Ende hatten wir den besseren Kopf und stehen daher verdient im Finale". Den Kopf bewahren musste im dritten Einzel vor allem Patrick Baum, der den glatten Dreisatzerfolg gegen Lars Hielscher schon auf dem Schläger hatte. Doch Hielscher hielt dagegen und holte sich Satz drei doch noch. "Das ist natürlich bitter. Ich hatte zwischenzeitlich ein gutes Gefühl, das Spiel noch gewinnen zu können", so Mühlhausens Routinier nach seiner Niederlage. Für die saarländischen Punkte eins und zwei sorgten Tiago Apolonia (gegen Ovidiu Ionescu) und Bojan Tokic (gegen Daniel Habesohn).
Das große Endspiel auf dem Center-Court steigt in Kürze.
Post SV Mühlhausen – 1. FC Saarbrücken TT 0:3
Daniel Habesohn – Bojan Tokic 0:3 (8:11, 7:11, 10:12)
Ovidiu Ionescu – Tiago Apolonia (11:8, 10:12, 11:9, 8:11, 6:11)
Lars Hielscher – Patrick Baum (9:11, 7:11, 13:11, 10:12)
Beitragsbild oben: BeLa Sportfoto