Gegen den SV Werder Bremen hat Patrick Franziska noch etwas gutzumachen: In der Hauptrunde trat der 27-Jährige dreimal gegen die Hanseaten an den Tisch und unterlag jeweils. (Foto: BeLa Sportfoto)
Das Halbfinal-Duell mit dem SV Werder Bremen naht. Wie schätzen Sie nach der langen Wettkampfpause die Form des 1. FC Saarbrücken TT ein?
Wir sind bereits einige Wochen zusammen und haben im Training Gas gegeben, daher bin ich recht zuversichtlich. Und auch während der Zwangspause haben wir uns natürlich fit gehalten. Was jetzt noch fehlt, ist die Wettkampf-Praxis. Aus diesem Grund war es gut, dass wir am Samstag das 2vs2-Turnier veranstaltet haben. Aber es mussten schließlich alle Teams in den vergangenen Wochen und Monaten pausieren, daher haben wir alle die gleichen Voraussetzungen.
Ausgerechnet Bremen, möchte man sagen. Werder schließlich ist die einzige Mannschaft, die Saarbrücken im Saisonverlauf zweimal geschlagen hat. Ist das Zufall, oder liegen die Bremer Ihrem Team nicht?
Zufall ist es ganz bestimmt nicht, Bremen hat schließlich eine sehr starke Mannschaft und mit Mattias Falck einen Top-Spieler. Sie stehen nicht umsonst in den Play-offs und sind sehr gefährlich. Keine Frage, wir haben am Mittwoch etwas gutzumachen, auch ich ganz persönlich.
Sie sind in den Hauptrunden-Spielen gegen Bremen gegen Marcelo Aguirre, Mattias Falck und Kirill Gerassimenko angetreten und haben jeweils verloren. Was war los?
Ja, das lief nicht ganz ideal. Ich werde die Spiele genau analysieren und alles tun, um am Mittwoch so gut vorbereitet wie möglich an den Tisch zu gehen.
Wie schätzen Sie die Chance auf den Einzug ins Liebherr TTBL-Finale ein?
Ich denke schon, dass wir der Favorit sind. Wir haben die Hauptrunde als Erster abgeschlossen, haben die gesamte Saison über gute Leistungen gezeigt und mit Shang Kun den Topspieler in unserer Mannschaft. Das gibt Stabilität für das gesamte Team und eine Menge Selbstbewusstsein. Insgesamt aber ist die Situation nach der langen Pause nur sehr schwer einzuschätzen. Ich erwarte, dass viel über den Kampf gehen wird.
Beim Liebherr Pokal-Finale im Januar waren Sie mit Saarbrücken ebenfalls als Favorit im Halbfinale angetreten, damals aber überraschend dem ASV Grünwettersbach unterlegen …
Wir sollten jedenfalls gewarnt sein. Auch damals war klar, dass es schwer wird, obwohl uns jeder schon vor dem Spiel gegen Grünwettersbach im Finale gesehen hat. Wir sollten gelernt haben, wie schnell es gehen kann und dass wir uns zu keinem Zeitpunkt zu sicher fühlen dürfen.
Einen Wunschgegner für das Liebherr TTBL-Finale hat Franziska nicht. Erst einmal blickt er nur auf Mittwoch: „Wenn wir unsere Aufgabe dann hoffentlich gelöst haben, werde ich mir in aller Ruhe anschauen, wer sich am Donnerstag durchsetzt.“ (Foto: BeLa Sportfoto)
Im anderen Halbfinale spielen Borussia Düsseldorf und die TTF Liebherr Ochsenhausen. Auf welche Mannschaft würden Sie im Liebherr TTBL-Finale lieber treffen?
Beide Teams bewegen sich in etwa auf Augenhöhe, das zeigen nicht zuletzt die Ergebnisse aus dem Saisonverlauf. Timo Boll ist natürlich wieder in sehr guter Form und kaum zu schlagen, aber auch Ochsenhausen verfügt über einige Top-Spieler. Daher erwarte ich ein ausgeglichenes Spiel. Und vor diesem Hintergrund ist es relativ egal, auf welche Mannschaft wir gegebenenfalls im Finale treffen würden. Und so weit denke ich ohnehin noch nicht, sondern blicke erst einmal nur auf unser Spiel am Mittwoch. Wenn wir unsere Aufgabe dann hoffentlich gelöst haben, werde ich mir in aller Ruhe anschauen, wer sich am Donnerstag durchsetzt.
Kam Ihnen persönlich die Zwangspause sogar ein wenig gelegen? Nachdem Sie im Spätsommer und Herbst 2019 beinahe unschlagbar schienen, waren die Ergebnisse im Winter nicht mehr ganz so überzeugend. Welchen Patrick Franziska erleben wir im Saison-Endspurt?
Ich habe mich zu Jahresbeginn ein wenig ausgelaugt gefühlt. Von daher war die Pause tatsächlich nicht schlecht – wenngleich es zwei Wochen natürlich auch getan hätten. Ich war bekanntlich lange bei meiner Freundin in Schweden und habe mich dort mit Robotertraining fitgehalten. Zudem habe ich einen Schwerpunkt auf das Athletik-Training gelegt, das im Normalbetrieb gelegentlich etwas zu kurz kommt. Jetzt fühle ich mich sehr fit und bin froh, dass es bald wieder losgeht.
Halbfinals
Mittwoch, 10. Juni 2020, 13 Uhr: 1. FC Saarbrücken TT – SV Werder Bremen
Donnerstag, 11. Juni 2020, 13 Uhr: Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen
Liebherr TTBL-Finale
Sonntag, 14. Juni 2020, 14 Uhr: Gewinner Halbfinale 1 – Gewinner Halbfinale 2
Alle Spiele gibt es live im Free-TV auf Eurosport sowie im Stream bei Sportdeutschland.TV!
Beitragsbild oben: Patrick Franziska (Foto: BeLa Sportfoto)