Fans beider Mannschaften können mittlerweile ihre Uhren danach stellen: Immer dann, wenn der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell beim Post SV Mühlhausen zu Gast ist, ist Krimi angesagt. Das war in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) 2015/16 so, das war in der laufenden Saison so – und eben auch am Freitagabend im Pokal. Und auch diesmal jubelten am Ende die Gastgeber aus Thüringen. Daniel Habesohn und Co. bezwangen am späten Freitagabend nach über vier Stunden die Osthessen aus Fulda mit 3:2 und stehen damit im Final Four 2017.
Gleich zum Auftakt in den Abend boten Habesohn und Jonathan Groth einen Vorgeschmack dessen, was in den nächsten Stunden folgen sollte: Spektakuläre Topspin-Duelle, Kanten- und Netzbälle und große Emotionen. Erst in der Verlängerung des fünften Satzes gelang der österreichischen Nummer eins des Post SV die 1:0-Führung – die Ruwen Filus in einem ebenso engen Spiel gegen Ovidiu Ionescu prompt wieder ausglich.
Nach der Pause hatte Fuldas Routinier Wang Xi vergleichsweise leichtes Spiel mit Lars Hielscher. Das hatte an diesem Abend echten Seltenheitswert. Denn anschließend ging es ebenso spektakulär zu wie vor der Pause. Habesohn glich – natürlich wieder in fünf Sätzen – zum 2:2 aus, ließ sich ausgiebig feiern und konnte dann hören, wie Manager und Hallensprecher Thomas Stecher stolz bekanntgab: Der Team-Europameister bleibt für mindestens zwei weitere Jahre beim Post SV. Es gibt sicherlich schlechtere Zeitpunkte, um das zu verkünden.
Im Entscheidungseinzel führte Ionescu schließlich schon 2:0, ehe sich Groth wieder herankämpfte und im vierten Satz sogar Matchbälle abwehrte. Auch im letzten Durchgang glich der Doppel-Europameister nach 4:9-Rückstand noch einmal aus, bevor Ionescu die Postsporthalle endgültig in ein Tollhaus verwandelte.
Am 15. Januar trifft Mühlhausen im Final Four 2017 in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm entweder auf den 1. FC Saarbrücken TT oder den TTC Schwalbe Bergneustadt. Das Duell der beiden Halbfinalteilnehmer der Vorsaison findet am kommenden Dienstag um 19.30Uhr statt.
Daniel Habesohn – Jonathan Groth 3:2 (11:8, 10:12, 11:8, 7:11, 16:14)
Ovidiu Ionescu – Ruwen Filus 2:3 (11:5, 11:9, 9:11, 11:13, 3:11)
Lars Hielscher – Wang Xi 0:3 (8:11, 5:11, 9:11)
Daniel Habesohn – Ruwen Filus 3:2 (11:8, 8:11, 8:11, 11:9, 13:11)
Ovidiu Ionescu – Jonathan Groth 3:2 (11:8, 11:5, 8:11, 12:14, 11:9)