Der erste Teilnehmer des Final Four 2017 heißt nicht SV Werder Bremen, sondern TV 1879 Hilpoltstein. Der Zweiligist bezwang am Freitagabend vor über 300 Zuschauern in der Hilpoltsteiner Stadthalle den klar favorisierten TTBL-Klub mit 3:1 und löste so das Ticket für das Liebherr Pokal-Finale in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm am 15. Januar 2017.
Dabei hatte es zunächst nicht nach einer Überraschung ausgesehen, obwohl Bremen kurzfristig auf den verletzten Bastian Steger verzichten musste. Denn zum Auftakt hatte Bremens Kirill Skachkov gegen Hilpoltsteins Nummer eins Petr David keine Mühe und siegte klar mit 3:0. Als im Anschluss allerdings Alexander Flemming gegen Constantin Cioti ausglich, schnupperte der Zweitligist erstmals an der Sensation.
Zum echten Krimi entwickelte sich nach der Pause nicht nur das Duell zwischen Nico Christ und Hunor Szöcs. Nach einer klaren 2:0-Satzführung des jungen Rumänen, kam Christ tatsächlich noch einmal zurück und drehte die Partie. Im Spitzeneinzel wäre Petr David dann beinahe das widerfahren, was zuvor Szöcs erleben musste: David lag nach den ersten beiden Durchgängen klar auf Siegkurs, ehe auch dieses Einzel in den Entscheidungssatz ging – mit bekanntem Ende.
Bremen verpasst damit das erklärte Ziel, ins Final Four einzuziehen, um so die verkorkste Saison noch zu retten. Bereits im Vorjahr war Werder im Pokal an einem Zweitligisten gescheitert, als die Mannschaft von Trainer Cristian Tamas gegen Ober-Erlenbach ausschied.
Hilpoltstein dagegen feiert den größten Erfolg der Vereinsgeschichte und gehört am 15. Januar beim Final-Four-Turnier zu den vier besten Mannschaften der Pokal-Saison. Den Halbfinalgegner des Turnvereins ermitteln am 7. Dezember Borussia Düsseldorf und der TTC Zugbrücke Grenzau.
Petr David – Kirill Skachkov 0:3 (7:11, 6:11, 9:11)
Alexander Flemmming – Constantin Cioti 3:0 (12:10, 11:8, 11:9)
Nico Christ – Hunor Szöcs 3:2 (6:11, 8:11, 12:10, 11:7, 11:9)
Petr David – Constantin Cioti 3:2 (11:8, 11:7, 9:11, 6:11, 11:7)
Beitragsbild oben: Erik Thomas