Wenn Borussia Düsseldorf am Freitagabend im Viertefinal-Rückspiel der Table Tennis Champions League Men (TTCLM) die TTF Liebherr Ochsenhausen empfängt, rechnet Borussia-Manager Andreas Preuß mit einem vollen ARAG CenterCourt. „Die Bude wird brennen, das wird ein hochinteressantes Spiel“, kündigt er an. Grund ist die Ausgangsituation beider Mannschaften. Im Hinspiel vor zwei Wochen schlugen die Tischtennisfreunde aus Oberschwaben den deutschen Rekordmeister vor heimischem Publikum mit 3:2 und verschafften sich so die bessere Ausgangsposition.
Für Düsseldorfs Trainer Danny Heister ist das jedoch eher ein Nachteil für den Gegner. „Den Druck am Freitag hat Ochsenhausen“, findet der Niederländer. „Sie haben das Hinspiel gewonnen und nun erwartet jeder, dass sie auch ins Halbfinale einziehen.“ Mit dem Selbstbewusstsein eines frischgebackenen Pokalsiegers kann sich Heister eine Spitze gegen Ochsenhausen nicht verkneifen: „Wir haben schon einen Titel in der Tasche. Für Ochsenhausen geht es jetzt schon darum die Saison zu retten.“ Das sieht man in Ochsenhausen naturgemäß ein wenig anders. Der Druck auf den Rekordmeister sei fraglos größer, heißt es in der Pressemitteilung, da mit dem Ausscheiden ein zentrales Saisonziel der Borussia platzen würde.
Unabhängig von dem üblichen psychologischen Geplänkel ist der Ausgang tatsächlich völlig offen. Für Düsseldorf spricht die Erfahrung und der Heimvorteil, für Ochsenhausen der minimale Vorsprung aus dem Hinspiel – und die Bilanz eines Privatduells. So konnte der Franzose Simon Gauzy Düsseldorfs Nummer eins Timo Boll in den letzten fünf Vergleichen fünfmal schlagen, zuletzt im Viertelfinale des Europe Top 16 Cups in Antibes. „Gegen Gauzy muss ich mir etwas einfallen lassen“, kündigte Boll deshalb nach seiner jüngsten Niederlage an.
Mit einem deutlich größeren Vorsprung als Ochsenhausen geht der 1. FC Saarbrücken TT in sein Rückspiel gegen Chartres ASTT. In Frankreich gewann die Mannschaft von Trainer Slobodan Grujic Ende Januar überraschend deutlich mit 3:1. Der weiterhin verletzte Patrick Franziska glaubt dennoch nicht, dass sich Pär Gerell und Co. schlicht unter Wert verkauft haben. „Wir haben einfach gut gespielt, auch Ersatzmann Alexey Semenov“, findet der 24-Jährige, der in Chartres live dabei war. Der erst 19 Jahre alte Russe ersetzte in Frankreich den am Knie verletzten Tiago Apolonia und musste sich trotz guter Leistung Apolonias portugiesischem Landsmann Joao Monteiro mit 0:3 geschlagen geben.
Nun ist Apolonia jedoch wieder fit. Mehr noch: In Antibes gewann Saarbrückens Nummer eins seine Gruppe mit Siegen gegen Vladimir Samsonov, Emmanuel Lebesson sowie Kou Lei und musste sich erst im Viertelfinale dem späteren Silbermedaillengewinner Alexander Shibaev geschlagen geben. Entsprechend optimistisch ist Franziska: „Am Freitag wollen wir den Sack mit drei fitten Spielern zumachen.“
Alle Viertelfinalpartien der TTCLM sehen Sie wie gewohnt auf LAOLA1.tv. Die Heimspiele der deutschen Mannschaften können Sie darüber hinaus in unserem Liveticker verfolgen.
TTC Fakel Gazprom – Eslövs AI Bordtennis (13.30 Uhr)
Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen (18.30 Uhr)
1. FC Saarbrücken TT – Chartres ASTT (19.30 Uhr)
AS Pontoise Cergy TT – G.V. Hennebont T.T. (20 Uhr)
Beitragsbild oben: BeLa Sportfoto