Anton Källberg gab der Partie gegen Jekaterinburg auf Position drei die entscheidende Wende zugunsten von Borussia Düsseldorf. (Foto: MaJo)
„Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber am Ende wollten wir den Sieg ein bisschen mehr. Es fühlt sich gut an, nach zwei Jahren wieder in einem Endspiel zu stehen“, sagte Danny Heister am Donnerstagabend. Wenige Minuten zuvor hatte sein Team das Finale der Champions League (TTCLM) erreicht: Borussia Düsseldorf setzte sich nach großem Kampf mit 3:2 gegen UMMC Jekaterinburg durch und steht damit erstmals seit dem Titelgewinn 2018 wieder im Endspiel um die Krone des europäischen Vereins-Tischtennis.
Gegen Jekaterinburg vertraute Heister auf sein Erfolgstrio Timo Boll, Anton Källberg und Kristian Karlsson, stellte im Vergleich zum 3:1 gegen den Sporting Clube De Portugal im Viertelfinale allerdings um. Källberg tauschte mit Karlsson und kam auf Position drei zum Einsatz – und dieser Schachzug erwies sich als goldrichtig. Nachdem nämlich jeweils die Spitzenspieler der beiden Teams geliefert hatten – Jonathan Groth gewann 3:0 (11:8, 11:8, 11:3) gegen Karlsson, Boll mit 3:0 (11:6, 11:8, 11:6) gegen Tomislav Pucar –, kam Källberg im dritten Einzel gegen Liam Pitchford zum Einsatz und rang den Engländer in einem dramatischen Match mit 3:2 (10:12, 11:7, 11:5, 11:13, 6:3) nieder. Zwar unterlag anschließend Boll trotz mehrerer Matchbälle mit 2:3 (5:11, 12:10, 11:6, 19:21, 0:6) gegen Groth. Karlsson aber bewahrte die Nerven und sorgte für den Düsseldorfer Finaleinzug durch sein 3:0 (11:9, 11:9, 11:2) gegen Pucar, bei dem er im zweiten Satz sogar einen 2:8-Rückstand aufholte. „Am Ende war ausschlaggebend, dass wir alle drei gepunktet haben. In solchen Spielen muss das ganze Team auf höchstem Level spielen, um zu gewinnen. Und das hat unsere Mannschaft heute getan“, lobte Boll die Teamleistung.
Am späten Abend zog dann der 1. FC Saarbrücken TT nach – und lieferte gegen Titelfavorit Fakel Gazprom Orenburg eine ganz und gar berauschende Leistung ab. Der Deutsche Meister überrollte den russischen Topklub um Dimitrij Ovtcharov regelrecht und machte gegen 23 Uhr durch einen 3:1-Erfolg den Final-Einzug perfekt. „Wir sind unfassbar glücklich“, sagte Patrick Franziska. „Unser guter Start war ausschlaggebend für unseren Sieg.“
Matchwinner für den FCS war Shang Kun. Der Chinese holte zunächst ein 3:1 (14:12, 9:11, 11:3, 11:4) gegen Vladimir Samsonov und machte wenig später durch ein 3:2 (11:7, 11:8, 1:11, 5:11, 6:4) gegen Marcos Freitas alles klar. Franziska hatte sich zuvor im Auftakteinzel ebenfalls mit 3:2 (11:8, 5:11, 11:6, 7:11, 6:3) gegen Freitas durchgesetzt. „Shang Kun war toll heute“, lobte Franziska den Teamkollegen. „Obwohl Samsonov stark aufgespielt hat, war er einfach schneller und hat sich besser bewegt.“ Für Orenburg punktete nur Ovtcharov, der nach 0:1-Satzrückstand gegen Darko Jorgic mit 3:1 (4:11, 12:10, 11:6, 11:5) siegte.
Das Finale steigt am Freitagabend ab 20.30 Uhr und ist live im Stream von Sportdeutschland.TV zu sehen. Alle Ergebnisse und News zur TTCLM gibt es auf der Eventseite von Borussia Düsseldorf.
UMMC Jekaterinburg – Borussia Düsseldorf 2:3
Jonathan Groth – Kristian Karlsson 3:0 (11:8, 11:8, 11:3)
Tomislav Pucar – Timo Boll 0:3 (6:11, 8:11, 6:11)
Liam Pitchford – Anton Källberg 2:3 (12:10, 7:11, 5:11, 13:11, 3:6)
Jonathan Groth – Timo Boll 3:2 (11:5, 10:12, 6:11, 21:19, 6:0)
Tomislav Pucar – Kristian Karlsson 0:3 (9:11, 9:11, 2:11)
Fakel Gazprom Orenburg – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Marcos Freitas – Patrick Franziska 2:3 (8:11, 11:5, 6:11, 11:7, 3:6)
Vladimir Samsonov – Shang Kun 1:3 (12:14, 11:9, 3:11, 4:11)
Dimitrij Ovtcharov – Darko Jorgic 3:1 (4:11, 12:10, 11:6, 11:5)
Marcos Freitas – Shang Kun 2:3 (7:11, 8:11, 11:1, 11:5, 4:6)
Beitragsbild oben: Shang Kun (Foto: BeLa Sportfoto)