Form: Die Hoffnungen auf die erneute Play-off-Teilnahme hat der SV Werder Bremen am Freitagabend wohl endgültig begraben müssen. Mit 0:3 unterlagen die Hanseaten in Düsseldorf, zum Rückrunden-Auftakt hatte es das gleiche Ergebnis bereits in Neu-Ulm gegeben. Mit 10:16 Punkten steht Werder derzeit nur auf dem zehnten Rang der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Die gleiche Ausbeute fuhr der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ein, der dank des besseren Spielverhältnisses einen Platz vor Bremen steht.
Besonderes: Das Hinspiel war eine Sternstunde in der bisherigen TTBL-Karriere von Fan Bo Meng: Mit 3:1 setzte sich das Fuldaer Eigengewächs gegen Mattias Falck durch und feierte damit seinen saisonübergreifend dritten Liga-Sieg. In der aktuellen Spielzeit steht der 20-Jährige inzwischen bei einer 2:11-Bilanz, Mengs zweiten Sieg gab es zum Rückrunden-Auftakt mit 3:2 gegen Steffen Mengel.
Statement: „Für uns geht es jetzt darum, Spiele zu gewinnen. Wir wollen für jeden einzelnen Tabellenplatz kämpfen.“ (Cristian Tamas, Trainer SV Werder Bremen, nach dem 0:3 gegen Düsseldorf)
Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 63,0 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 38,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (26,8 %)
Form: Auf Platz zwei hätte der TTC Neu-Ulm am Freitagabend zurückkehren können, vergab diese Chance aber durch ein 1:3 in Mühlhausen. Daher stehen die Schwaben derzeit nur auf Rang fünf und gehören mit 16:10 Zählern ebenso zum punktgleichen Verfolgerquintett wie der TTC Schwalbe Bergneustadt. Die Oberberger wiederum laufen ihrer Hinrunden-Form noch hinterher. Sowohl in der TTBL gegen Grünwettersbach und Bad Königshofen als auch im Pokal gegen Ochsenhausen musste Bergneustadt ins Doppel, jeweils gab es eine Niederlage.
Besonderes: Nach knapp anderthalb Jahren des Wartens hatte im Hinspiel Hao Shuai sein Debüt für den TTC Neu-Ulm gegeben und mit 3:2 das Break gegen Benedikt Duda geholt. Der Sieg aber ging mit 3:1 trotzdem an Bergneustadt. In der folgenden Partie erfüllte Hao die Hoffnungen dann allerdings nicht, beim 0:3 gegen Kristian Karlsson war der 37-Jährige chancenlos und kam seitdem nicht mehr zum Einsatz.
Statement: „Die Teams sind alle sehr ausgeglichen. Da können Kleinigkeiten wie die Verfassung der Spieler, die Halle oder der Tisch den Unterschied ausmachen. Das sind alles Faktoren, die man als Außenstehender nicht unbedingt wahrnimmt, aber für Profis teils einen riesigen Unterschied ausmachen.“ (Heinz Duda, Manager TTC Schwalbe Bergneustadt, bei Oberberg Aktuell)
Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 67,8 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 36,3 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:1 (29,4 %)
Form: Der TSV Bad Königshofen ist das Team der Stunde in der TTBL: Sechs Siege reihten die Unterfranken aneinander und kletterten damit vom neunten auf den vierten Tabellenrang. Am Freitag fuhr der TSV ein 3:2 in Bergneustadt ein. Mehr Punkte als Bad Königshofen sammelte bislang einzig Borussia Düsseldorf: Der Rekordmeister thront mit 22:2 Zählern ganz oben und kann seit Freitag und dem 3:0 gegen Bremen angesichts von sechs Punkten Vorsprung mit der Play-off-Teilnahme planen.
Besonderes: Viel beeindruckender könnte die Siegesserie des TSV Bad Königshofen kaum sein. Bastian Steger und Co. reihten nicht nur sechs Erfolge aneinander, sondern schlugen dabei auch gleich viermal Topteams. Neben den erwarteten Siegen gegen Grenzau (3:0) und Bad Homburg (3:2) gab es die weiteren Punkte gegen Saarbrücken (3:1), Bergneustadt (3:2) und Ochsenhausen (3:2, 3:1). Düsseldorf dürfte also gewarnt sein – und Bad Königshofen angesichts des Restprogramms ins Träumen geraten.
Statement: „An die Play-offs denken wir noch gar nicht, die Tabelle ist schließlich sehr eng. Es kann sich also schnell wieder wenden. Aber wir haben einen tollen Lauf und hoffen, die gute Form mitzunehmen und am Sonntag auch Düsseldorf ein bisschen zu ärgern. (Bastian Steger, TSV Bad Königshofen, nach dem 3:2 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt)
Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 3,6 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 11,9 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 0:3 (44,9 %)
Form: Das Formtief aus der Hinrunde hat der ASV Grünwettersbach inzwischen überwunden, aktuell stehen die Badener bei drei Siegen in Serie. Am gestrigen Freitag setzte sich Grünwettersbach mit 3:1 in Fulda durch und steht mit 14:12 nun sogar nur noch knapp hinter den Verfolgern von Düsseldorf mit jeweils 16:10. Den ersten Saisonsieg durfte unterdessen der TTC Zugbrücke Grenzau beim 3:0 gegen Bad Homburg bejubeln, durch den sich der sechsmalige Deutsche Meister auf den vorletzten Platz verbesserte.
Besonderes: Jedes Einzel, ja sogar jeder Satz könnte von jetzt an für den TTC Zugbrücke Grenzau entscheidend sein. Sowohl das Team aus dem Brexbachtal als auch der TTC OE Bad Homburg haben derzeit 2:24 Punkte auf dem Konto und punkteten jeweils ausschließlich im direkten Duell. Sollte es so weitergehen und die Teams die Runde punktgleich beenden, würde am Ende die Spiel-Differenz den Ausschlag geben – und bei erneuter Gleichheit sogar das Satzverhältnis. Aktuell steht Grenzau bei 10:36 Spielen, Bad Homburg bei 11:38. Möglich ist aber auch ein Happy End für beide Klubs, da angesichts der Corona-Pandemie nicht abzusehen ist, ob es einen Aufsteiger aus der 2. Bundesliga geben wird.
Statement: „Ich hoffe, dass mit diesem Sieg der Knoten geplatzt ist und wir jetzt weitere Spiele für uns entscheiden, um die Klasse zu halten.“ (Aleksandar Karakasevic, TTC Zugbrücke Grenzau, nach dem 3:0 gegen Bad Homburg)
Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 93,4 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 17,8 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:0 (50,2 %)
Form: Zwölf Spieltage lang hatte es glänzend ausgesehen für den TTC OE Bad Homburg, seit Freitag jedoch dürfte es die ersten Sorgenfalten bei den Verantwortlichen geben. Durch das 0:3 gegen Grenzau fiel der Aufsteiger auf den letzten Platz zurück, das Spielverhältnis – 11:38 gegenüber 10:36 – gibt derzeit den Ausschlag zugunsten des TTC Zugbrücke. Jeder Punkt könnte also entscheidend sein für Bad Homburg. Glänzend lief dagegen der Freitagabend für den 1. FC Saarbrücken TT, der sich dank des 3:0-Erfolgs gegen Ochsenhausen auf den zweiten Platz verbesserte und bei nun 16:10 Punkten liegt.
Besonderes: (Einzel-)Siege müssen angesichts der Tabellenkonstellation für den TTC OE Bad Homburg her, gegen Saarbrücken dürfte dieses Unterfangen allerdings besonders knifflig werden. Im Hinspiel jedenfalls ereignete sich die erste 0:3-Niederlage in der TTBL in der Bad Homburger Vereinsgeschichte, nachdem der TTC zuvor gegen Neu-Ulm und Bergneustadt jeweils gepunktet hatte. Lev Katsman (0:3 gegen Darko Jorgic), Rares Sipos (1:3 gegen Shang Kun) und Nils Hohmeier (2:3 gegen Tomas Polansky) unterlagen im vergangenen Oktober deutlich.
Statement: „Ich kann noch gar nicht sagen, woran es lag. Jetzt werden beide Teams sehen, wohin der Weg im weiteren Saisonverlauf führt.“ (Sven Rehde, sportlicher Leiter TTC OE Bad Homburg, nach dem 0:3 in Grenzau)
Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 0,6 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 4,1 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 0:3 (74,2 %)
Form: Im neuen Jahr sind die TTF Liebherr Ochsenhausen noch nicht in Schwung gekommen, in drei TTBL-Spielen gab es drei Niederlagen: in Bad Königshofen (1:3), Mühlhausen (2:3) und Saarbrücken (0:3). Den zweiten Platz mussten die Oberschwaben daher dem FCS überlassen und stehen mit 16:10 Punkten derzeit auf Rang drei, allerdings nur hauchzart vor dem Post SV Mühlhausen. Die Thüringer hatten eine mögliche Play-off-Teilnahme bereits abgehakt, durch die Siege gegen Ochsenhausen und Neu-Ulm (3:1) aber neue Hoffnung geschöpft. Mit 14:10 Punkten steht Mühlhausen als Siebter nur noch zwei Zähler hinter Platz vier.
Besonderes: Vier Tage nach dem Hinspiel steigt bereits das Rückspiel zwischen diesen beiden Klubs. Aufgrund der Corona-Pandemie war das erste Duell zwischen Ochsenhausen und Mühlhausen zweimal verschoben worden, am vergangenen Mittwoch setzte sich schließlich der Post SV mit 3:2 durch. Ovidiu Ionescu mit Siegen im Einzel und Doppel (mit Lubomir Jancarik) wurde dabei zum Matchwinner. Sollte es am Sonntag erneut einen Sieg geben, würde Mühlhausen nach Punkten mit den TTF gleichziehen.
Statement: „Wir müssen das Niveau und die Konzentration halten. Es ist ein Mammutprogramm, aber wir können jetzt mit breiter Brust nach Ochsenhausen fahren, wo wir noch nie gewonnen haben. Dieses Spiel kommt zur richtigen Zeit.“ (Erik Schreyer, Trainer Post SV Mühlhausen)
Prognose:*
Wahrscheinlichkeit Heimsieg: 88,8 %
Wahrscheinlichkeit Doppel: 21,7 %
Wahrscheinlichstes Ergebnis: 3:0 (37,4 %)
Sonntag, 17. Januar, 15 Uhr
TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen
SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
TTC Neu-Ulm – TTC Schwalbe Bergneustadt
TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf
ASV Grünwettersbach – TTC Zugbrücke Grenzau
TTC OE Bad Homburg – 1. FC Saarbrücken TT
Alle Partien sehen Sie wie gewohnt live und in HD im TTBL-TV und auf Tischtennis-Deutschland.TV.
* Weitere Informationen zu den von Data Analyst Tim Scheffczyk (M. Sc. VWL) ermittelten Werten finden Sie hier.
Beitragsbild oben: Bastian Steger vom TSV Bad Königshofen (Foto: Hermann Zacher)